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Gundelrebe, Gundermann - eine alte Heilpflanze

Aktualisiert: 26. Apr. 2021

Glechoma hederacea - Familie der Lippenblütler


Die Gundelrebe ist eine alte Schutzpflanze. Schon die alten Germanen weihten sie dem Gott des Gewitters, der Fruchtbarkeit und dem Beschützer der Menschen - Donar. Sie sollte Haus und Hof vor Blitzschlag schützen und bösen Zauber abwehren. Auch in der Walpurgisnacht, der Nacht zum 1. Mai, dem alten Frühlingsfest, wurde sie gesammelt, als Gürtel getragen, an die Tiere verfüttert oder in die Ställe gehängt. Als Kranz auf dem Kopf getragen macht die Gundelrebe hellsichtig !

Ihr Name leitet sich aus dem althochdeutschen "gund" ab, was so viel wie Grund oder Eiter bedeutet.

Im März trauen sich schon die ersten Blüten vorsichtig ans Licht.

In meinem Garten wächst die Gundelrebe als Bodendecker üppig zwischen den Walderdbeeren.

Wir erkennen sie an den kleinen runden, nierenförmigen, gekerbten, glänzenden Blättern. Es wachsen bis zu 1 m lange Ausläufer. Im Frühsommer stellen sich die vierkantigen Stengel auf. Blau-lila Blüten, manchmal auch hell-lila, je nach Standort, wachsen aus den Blattachseln direkt am Stengel. Geruch und Geschmack sind herb-würzig - ein typischer Gundelrebengeschmack und Duft.


Sebastian Kneipp bezeichnete die Pflanze als "Heil aller Welt" und tatsächlich enthlät die Gundelrebe viele medizinisch wirksame Stoffe: ätherische Öle, Vitamin C, Mineralstoffe, Saponine, Bitter- und Gerbstoffe.

Die Gesamtheit ihrer Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, zusammenziehend, wundheilend und stoffwechselanregend. Sie soll auch bei der Bindung und Ausleitung von Schwermetallen helfen.

Als Tee hilft sie in Mischungen bei Husten und Erkältung, regt den Stoffwechsel und dadurch die Ausscheidung an. Sie eignet sich wunderbar in einer Frühjahrskur-Teemischung!

Zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen und Aphten.

In der Küche als gesundes Gewürz im Salat, im Kräuterquark oder in der Käuterbutter, auf Kartoffeln oder Eierspeisen in der Suppe - vorher probieren, vielleicht nicht zu viel verwenden - der Geschmack ist besonders.

 

In meiner Kosmetik verwende ich die Gundelrebe in der Hand- und Fußcreme. Dazu ziehe ich die Gundelreben, Ehrenpreis und Günsel in Olivenöl aus. Stelle einen alkoholischen Auszug her und destilliere das Gundelrebemkraut zu einem Pflanzenwasser. Alles zusammen wird mit Bienenwachs, Wollwachs, Sheabutter und ätherischen Ölen zu einer Creme verarbeitet. Sie hilft bei strapazierten, rauen Händen und Füßen.

Am besten dick auftragen und über Nacht einwirken lassen. Baumwollsocken oder Handschuhe tragen.

Eine leichtere Variante gibt es jetzt auch. Diese Creme zieht schnell ein.

Zum Produkt geht es hier.


 

Rezepte


Gundelrebenmilch

Gundelrebenkraut säubern und waschen, klein schneiden. 1 Esslöffel wird mit 250 ml Bio-Vollmilch aufgekocht. Ca. 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Evtl. mit Honig süßen. Hilft bei Erkältungserscheinungen.

In der Milch werden die wasser- und fettlöslichen Bestandteile des Gundelrebe gelöst. Während bei der Teezubereitung "nur" die wasserlöslichen Bestandteile enthalten sind.


Wiesen-After-Eight - Blätter in geschmolzene bittere Schokolade tauchen, auf Pergamentpapier trocknen lassen und genießen!


Grüne Smoothies - verschiedene wilde Kräuter, z. B. Bärlauch, Gundermann, Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Spitzwegerich, Gartenkresse, Taubnessel waschen und in einen Hochleistungsmixer geben (ungefähr zur Hälfte füllen). Eine halbe Banane und einen kleinen Apfel kleinschneinden und 1 Glas Wasser dazugeben. Alles zusammen gut durchmixen.

Der Smoothie kann mit Buttermilch und/oder etwas Agavendicksaft bereichert werden.

Gleich trinken! Wird er lange aufbewahrt verlieren sich die guten Inhaltsstoffe zum Teil.

 

Die beschriebenen Heilwirkungen von Heilpflanzen und deren Anwendung haben ausschließlich informativen Charakter.

Ich übernehme keine Garantie und Haftung für die genannten Anwendungsmöglichkeiten.

Ich empfehle hinsichtlich eigener Anwendung ausdrücklich Rücksprache mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.

 

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