Gut für das Immunsystem, entzündungshemmend und Haut regenerierend
Hagebutten gehören zu unseren heimischen "Superfoods". Sie schmecken fein-säuerlich.
Hagebutten stärken das Immunsystem, regen den Stoffwechsel an, wirken entzündungshemmend und können Gelenkschmerzen lindern, sie sind mild harntreibend.
Der Name Hagebutte setzt sich aus zwei Silben zusammen. Aus dem altdeutschen "Hag" was soviel wie Dornenstrauch bedeutet und aus "Butte", ein altes Wort für ein Gefäß oder Fässchen in dem die Samen sitzen. Das Wort "Apfelbutzen" erinnert noch daran.
Geerntet werden die Früchte, wenn sie leuchtend rot sind. Je länger sie am Strauch bleiben, desto süßer schmecken sie. Sie können manchmal bis fast in das nächste Frühjahr geerntet werden.
Hagebutten sind Sammelnussfrüchte - Scheinfrüchte. In der Frucht sitzen die "Nüsschen" und die Juckreiz auslösenden feinen Härchen.
Die Nüsschen enthalten große Mengen an mehrfach ungesättigten, essentiellen Fettsäuren, ätherische Öle, Gerbstoffe und Galaktolipide, die antientzündlich wirken.
Die Schalen sind reich an Vitaminen, davon besonders viel Vitamin C, A und E. Außerdem enthalten sie Mineralstoffe und Spurenelemente, Flavonoide, Carotinoide und ätherische Öle.
Damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben, dürfen die Hagebutten nur bei maximal 40 Grad erhitzt oder getrocknet werden.
Bei einer lange gekochten Hagebutten-Marmelade ist nicht mehr viel von den Vitaminen enthalten.
Kurz überbrüht, für einen Tee-Aufguss, das schadet den Vitaminen nicht.
Zum Einnehmen eignet sich das Hagebutten-Pulver.
Es wird aus schonend getrockneten Kernen und Fruchthüllen gemahlen.
Darin sind alle Bestandteile der Hagebutte enthalten.
In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass das Pulver aus der ganzen Frucht, antioxidativ wirkt, Entzündungen entgegen wirkt und dadurch das Knorpelgewebe schützt.
Es wird bei Arthrose und Arthritis eingesetzt.
Gutes für unsere Haut
Vitamin C wirkt antientzündlich, verfeinert die Poren und ist ein "Radikalenfänger".
Beta-Carotin wirkt ebenfalls antientzündlich und hilft beim UV-Schutz.
Flavonoide schützen ebenfalls vor freien Radikalen
Mehrfach ungesättige Fettsäuren im Öl der Hagebuttenkerne (Wildrosenöl) wirken reizlindernd, entzündungshemmend und regenerierend. Es fördert die Hautelastizität. Deshalb eignet es sich als "Wirkstofföl" besonders gut für die reife Haut.
Wildrosenöl - Hagebuttenkernöl
Aus den kleinen, sehr harten Samen wird das kostbare, dunkelgelbe Hagebuttenkernöl kalt gepresst. Seine besondere Fettsäuren-Zusammensetzung (hoher Anteil an Alpha-Linolensäure und Linolsäure) unterstützt die Regeneration der Haut in dem es die Zellteilung aktiviert.
Es wirkt entzündungshemmend, soll das Narbengewebe reduzieren und die Elastizität der Haut erhöhen.
Zur Vorbeugung von Dehnungsstreifen wird es im Verhältnis 1:10 mit Mandel- oder Aprikosenkernöl gemischt.
Durch seinen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren ist es nicht lange haltbar und sollte mit "stabilen" Ölen wie Mandel-, Aprikosenkern- oder Jojobaöl gemischt werden.
Es bei 10%iger Verdünnung immer noch sehr wirksam!
Ich verwende es in den Rosencremes, im Gesichtsölserum "Wildrose",
in der Gesichtscreme "Traube" .
Rezepte
Hagebutten-Ölauszug selbst herstellen nach Gabriela Nedoma
Dieser Ölauszug enthält alle fettlöslichen und alkohol-wasserlöslichen Inhaltsstoffe der Hagebutte: Vitamin C, A und E, Carotinoide und Flavonoide, spezielle Fettsäuren aus den Kernen.
50g ganze Hagebutten im Multimixer zerkleinern, mit 50 ml Alkohol 40% übergießen und kurz durchziehen lassen. In ein größeres Glas geben und mit Jojobaöl übergießen (ca. 300ml).
Dunkel 1-2 Wochen ausziehen lassen.
Immer mal wieder gut durchschütteln.
Durch ein Feinsieb abseihen und anschließend noch durch einen Papierteefilter filtern, damit die kleinen Härchen aufgefangen werden.
In eine dunkle Flasche abfüllen.
Das Öl ist ca. 6 Monate haltbar.
Hilfreich bei Narben, entzündeter Haut, trockener Haut.
Hagebutten-Oxymel (nach Gabriela Nedoma)
2 Teile flüssiger Honig
1 Teil Apfelessig
1 Teil klein geschnittene Hagebutten
Honig und Apfelessig werden gut gemischt. Die Hagebutten in ein verschließbares Glas geben und mit der Honig-Essig-Mischung übergießen. Gut schütteln.
2-4 Wochen ziehen lassen,
ab und zu durchschütteln.
Durch einen Filter abseihen und in Flaschen füllen.
Informationen über die Verwendung von Oxymel und mehr Rezepte finden Sie hier
Hagebutten-Pulver
Hagebutten waschen, Stiele und Kelchblätter entfernen. Im Ganzen bei max. 40 Grad im Dörr-Apparat oder im geöffneten Backofen (50 Grad) vollständig trocknen.
Im Thermomix oder in einer guten Gewürzmühle pulverisieren, das dauert, denn die Kerne sind sehr hart.
In ein Glas abfüllen und dunkel aufbewahren.
Haltbarkeit: 1 Jahr.
Das "Pulver" auf dem Foto wurde im Thermomix pulverisiert. Es ist mir nicht gelungen, die Kerne vollständig zu zerkleinern!
Hagebutten-Likör nach Maria Riedl
500g Hagebutten
700ml Gin oder Korn, Wodka
300g weißer Zucker
1 Vanilleschote
Die Hagebutten waschen und beide Enden etwas abschneiden, halbieren
Mit Vanilleschote, Zucker und dem Alkohol in ein Ansatzgefäß füllen. Die Hagebutte sollten gut bedeckt sein.
Das Gefäß gut verschließen und den Ansatz 4-6 Wochen an einem warmen Platz ziehen lassen. Ab und zu gut schütteln.
Den Ansatz abseihen und durch ein Passiertuch filtern. Den Likör 1 Jahr reifen lassen!
Weitere Rosen-Rezepte finden Sie in unserem Buch "Schönes aus Rosen - selbst gemacht"
von Maria Theresia Riedl und Beate Hölscher
Literatur
Pflanzenöl - Ruth von Braunschweig - Stadelmann Verlag
Alles über Heilpflanzen - Ursel Bühring - Ulmer Verlag
Die beschriebenen Heilwirkungen von Heilpflanzen und deren Anwendung haben ausschließlich informativen Charakter.
Ich übernehme keine Garantie und Haftung für die genannten Anwendungsmöglichkeiten.
Ich empfehle hinsichtlich eigener Anwendung ausdrücklich Rücksprache mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.
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