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Sonnenschutz Teil III - UV-Strahlung, Vitamin-D, Ernährung

Aktualisiert: 13. Juni 2023

Sonnenstrahlung

Das Tageslicht ist eine Mischung unterschiedlicher Lichtwellen verschiedenster Längen. Je kurzwelliger die Strahlen sind, desto energiereicher sind sie, umso stärker sind ihre Auswirkungen beim Auftreffen auf die Erde und auf unseren Körper.

Die Intensität der Strahlung wird durch weitere Faktoren verstärkt und beeinflusst:

Tageszeit: Je höher die Sonne am Himmel steht, desto höher ist der Anteil an der UV-Strahlung.

In der Zeit zwischen 11 Uhr und 15 Uhr ist die Belastung am größten.

Jahreszeit: In den Sommermonaten ist die UV-Strahlung am intensivsten.

Geographische Lage: Mit zunehmender Nähe zum Äquator wird die Sonnenintensität entsprechend stärker.

Höhenlage/Gebirge: Je klarer die Luft und je höher die Lage, desto intensiver die Sonnenstrahlung.

Bewölkung: Starke Bewölkung reduziert die Stärke der UV-Strahlung, hebt sie aber nicht vollkommen auf - teilweise verstärkt sie sich sogar. So wird man auch im Schatten braun.

Direkte Umgebung: UV-Strahlung wird durch Schnee, Eis, Wasser, Sand und sogar Asphalt reflektiert


Am energiereichsten sind die kurzwelligen UV-(Ultravioletten) Strahlen.

Für den Menschen sind sie nicht sichtbar. Wir unterscheiden sie in 3 Gruppen:

Die sehr kurzwelligen UV-C-Strahlen sind am energiereichsten. Träfen sie ungefiltert auf der Erde auf, wäre kein Leben möglich. Sie werden vollständig von einer intakten Erdatmosphäre/

Ozonschicht ausgefiltert.

Auch große Teile der UV-B-Strahlen (90%) werden absorbiert. In den Monaten März bis Oktober treffen sie uns am stärksten. UV-A-Strahlen finden ungehindert das ganze Jahr über ihren Weg zur Erde. Längere Lichtwellen, wie das sichtbare Licht oder die Infrarot-Strahlung werden ebenfalls nicht absorbiert.

UV-Strahlung schadet schon in geringen Dosen dem Erbgut, indem sie freie Radikale bildet. Die körpereigenen Reparatursysteme beseitigen die Schäden in der Regel. Wenn die Haut jedoch zu lange, zu intensiv und zu häufig ungeschützt der Sonne ausgesetzt ist überlasten diese Systeme. Lange bevor ein Sonnenbrand entsteht.

Der "Sonnenbrand" ist eine akute Entzündung der Haut.

Durch zu große UV-B-Strahlung kommt es zu einer Zunahme von Zellschäden, bis hin zum Zelltod. Die Reparateure sind überlastet. Geschädigte Zellen bleiben zurück. Diese Schäden entstehen bereits ohne die sichtbare Rötung der Haut.


Nur UV-B-Strahlen ermöglichen die Vitamin-D-Herstellung.

UV-B-Strahlen kurbeln die Melanin-Produktion (braunes Pigment) der Melanozyten in der Oberhaut an. Die Haut wird braun. Auf diese Weise versucht sie, sich vor der Sonnenstrahlung zu schützen.

Gesunde Bräune gibt es nicht. Sie ist Ausdruck einer Schutzmaßnahme der Haut. Das dunkle Melanin legt sich schützend um die Zellkerne und reflektiert die UV-Strahlung oder wandelt sie in Wärme um. Je dunkler der Hauttyp, desto mehr dunkles Melanin kann produziert werden, umso besser ist der eigene Sonnenschutz.

Die vollständige Bräunung entwickelt sich langsam und ist nach ca. 3 Wochen abgeschlossen. Der so entstandene „Sonnenschutz“ hat bei hellen Hauttypen einen maximalen Lichtschutzfaktor von 0-3, dunklere Hauttypen erreichen einen maximalen Lichtschutzfaktor von 10.

Durch Neubildung von Hautzellen und eine Beschleunigung der Verhornungsvorgänge fördern die UV-B-Strahlen die Verdickung der Oberhaut.

Die sogenannte „Lichtschwiele“ entsteht, als zusätzlicher Schutz vor zu viel Sonnenstrahlung (max. Lichtschutzfaktor ca. 4, bei allen Hauttypen).

Bereiche mit dünner Haut und geringen Hornhautschicht können keine oder wenig Lichtschwielen aufbauen und besitzen deshalb ein höheres Sonnenbrandrisiko: z.B. Ohren, Nase, Dekolleté, Innenseiten der Oberschenkel.

 

UV-A-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein (bis in die Lederhaut/Bindegewebe) als UV-B-Strahlen. Sie machen 95% der UV-Strahlen aus. Wolken und Glas halten sie nicht auf. Sie treffen das ganze Jahr über ungefiltert auf der Erde auf.

In der Haut zerstören sie die kollagenen und elastischen Fasern. Diese „verklumpen“, die Haut verliert an Elastizität, bekommt Falten und Flecken. Sie verursachen auch allergische Reaktionen, wie die Sonnenallergie.

Langzeitschäden sind eine vorzeitige Hautalterung (Lederhaut) und irreparable Schäden am Erbgut der Hautzellen, die Hautkrebs mit verursachen können.


UV-A-Strahlen sorgen zwar für eine Sofortbräune der Haut, die allerdings das Erbgut nicht schützt, immer etwas „gräulich“ wirkt und nicht lange anhält, da das in tieferen Hautschichten lagernde Melanin nach oben "umgelagert" wird.

UV-A-Strahlen tragen nicht zur Vitamin-D-Herstellung bei.


Solarien arbeiten hauptsächlich mit UV-A-Strahlung und nur im geringen Maße mit UV-B-Strahlung, da diese den Sonnenbrand fördert.


Informationen zur UV-Strahlung gibt es beim Bundesamt für Strahlenschutz

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv_node.html


Infrarot-Strahlung

Diese langwelligen Strahlen sind für den Menschen unsichtbar. Sie dringen tief in die Haut ein und werden als Wärme empfunden, erweitern die Gefäße und führen zu einer besseren Durchblutung. Deshalb werden sie als Infrarot-Lampen bei Verspannungen von Muskeln eingesetzt.

Durch ihre Wärmeerzeugung kann das Provitamin D3 in Vitamin D umgewandelt werden.

Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass ein Teil des Infrarot-Lichtes, der Infrarot-A-Anteil, die Hautalterung fördern kann. Durch intensive Bestrahlung wird der Abbau von Bindegewebsfasern beschleunigt und das Wasserbindevermögen der Haut reduziert. Dadurch sieht die Haut schneller „alt“ aus.

Ein zu viel an dieser Strahlung ist für den Sonnenstich verantwortlich.

Durch die erzeugte Wärme plus intensiver Sonneneinwirkung auf Kopf und Nacken kann es zu einer Reizung der Hirnhäute kommen. Die Folgen: Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen bis hin zu Krampfanfällen.

Es gibt keinen Schutz gegen Infrarot-Strahlung -auch da hilft nur Meiden und im Schatten bleiben, um sich so vor Überhitzung zu schützen.

 

Vitamin D

Die Bedeutung von Vitamin D für unsere Gesundheit ist in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt. In Studien wurden mögliche Zusammenhänge zwischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Asthma, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose und dem Mangel an Vitamin D aufgezeigt. Eine ausreichende Menge an Vitamin D hilft der Haut ihre natürliche Abwehr gegen Krankheitserreger aufrecht zu erhalten, es ist an Zellteilung und Zellwachstum beteiligt.


Unter Einfluss der UV-B-Strahlung wird das körpereigene Cholesterol in Provitamin D3 umgewandelt. Die Wärme produzierende Infrarot-Strahlung bewirkt die Synthese von Provitamin D3 in Vitamin D. Die Vitamin-D-Herstellung funktioniert in unserem Lebensraum aber nur dann vollständig, wenn die Sonne hoch steht, also zwischen 11 Uhr und 15 Uhr und in den Monaten von März bis September. Ein langer Aufenthalt in praller Sonne ist nicht nötig. Eine 15minütige „Besonnung“ von z.B. Bauch, Oberarmen und Beinen (bei hellhäutigen Menschen) ist ausreichend. .

Es ist sinnvoller regelmäßig (ca. 3x pro Woche) kurze Sonnenaufenthalte zu genießen, als die Haut einmal im Jahr einer 2-3 wöchigen Dauerbelastung auszusetzen.

Eine wohldosierte, dem Hauttyp entsprechende Sonnenbestrahlung führt nicht zu einem erhöhten Hautkrebsrisiko.

Der Körper speichert das Vitamin D im Fett- und Muskelgewebe, um die reduzierte Produktion in den Wintermonaten ausgleichen zu können.

Bei sehr hellhäutigen, empfindlichen Menschen ist die Haut nicht in der Lage sich einer kurzen regelmäßigen Sonnenbestrahlung anzupassen, bei alten Menschen lässt die Vitamin D-Produktion nach.

Es lohnt sich den Vitamin D-Spiegel im Blut bestimmen zu lassen!

Auch unsere Nahrung enthölt Vitamin D.

Allerdings müssen dann große Mengen der Lebensmittel verspeist werden. 1kg Speisepilze täglich oder 400 g fette Makrelen, zum Beispiel.

Die Einnahme von Vitamin D-Präparaten sollte immer mit dem Vitamin-D-Spiegel im Blut kontrolliert werden.


Weitere Informationen erhalten Sie hier:

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html

 

Ist Sonnenschutz essbar?


Einige Nahrungsmitteln unterstützen die sonnengeschädigte Haut bei der Regeneration, ersetzen aber keinen Sonnenschutz von außen.

Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr von Wasser und ungesüssten Tees sind grundsätzlich gute Voraussetzungen für eine gesunde Haut.

4-6 Wochen benötigt der Körper um sich durch Ernährung auf einen ausgedehnten Sonnenurlaub vorzubereiten.

Erst dann sind ausreichend viele Vitalstoffe gespeichert.


Tomaten enthalten z.B. viel Lycopin, den roten Farbstoff. Er gehört zur Familie der Carotinoide. Er ist vor allem in vollreifen Tomaten enthalten.

Tomatenmark ist eine gute Quelle für Lycopin.

Zink ist ebenfalls ein wichtiges Spurenelement für Haut- und Haargesundheit. Es ist zum Beispiel in Nüssen, Getreide und Hülsenfrüchten enthalten, aber auch in Fleisch, Fisch und Milchprodukten.

Auch Selen ist ein wichtiges Spurenelement. Es sorgt mit für ein gesundes Immunsystem und ist an der Bildung der Schilddrüsenhormone beteiligt.


Zink und Selen arbeiten gerne mit Vitaminen, wie C und E, im Verbund zusammen, um die "freien Radikalen" zu neutralisieren.

Selen-haltige Lebensmittel sind vor allem Paranüsse, Champignons und Steinpilze. Brokolli und Spargel. Tierische Selenquellen sind Fisch, Eier und Leber.

Da der Selengehalt der Pflanzen vom Selengehalt der Böden abhängt, ist es u.U. sinnvoll den aktuellen Selenwert im Labor bestimmen zu lassen.


Vitamin C und E helfen dabei "freie Radikale" zu neutralisieren. Sie sind in einer bunten Mischung aus Obst und Gemüse, aber auch in Wildkräutern enthalten.

Das Beta-Carotin in Karotten und Süsskartoffeln wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Es unterstützt die Haut beim Aufbau und wirkt ebenfalls gegen "freie Radikale". Beta-Carotin kann nur mit Hilfe von Fetten oder bereits im aufgespaltenen Zustand (z.B. als frisch gepresster Saft) in Vitamin A umgewandlet werden.


Das orangefarbene Sanddornfruchtfleischöl und Weizenkeimöl gehören ins Müsli oder den Obstsalat. Sanddornfruchtfleischöl enthält neben verschienden, besonderen Ölsäuren, viel Beta-Carotin und die Vitamine B, C, E und K.

Weizenkeimöl viel Vitamin E.

 












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