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Waldweihrauch und Harzsalbe herstellen

Aktualisiert: 26. Nov. 2023

sammeln, trocknen und verarbeiten


Meine gesammelten Schätze - gefunden beim Wald-Spaziergang in Moosach:

Harz - das "Wundpflaster" der Bäume. Harz tritt an der Rinde von Stamm oder Ästen aus, die z.B. von Stürmen oder abbrechenden Ästen verletzt wurden. Das Harz verschießt die Wunde, so dass keine Keime, Pilze eindringen können. Entweder mit den den Händen vorsichtig abbrechen oder mit einem kleinen Messer abschaben. Bitte nur so viel Harz entfernen, dass die Wunde des Baumes noch verschlossen bleibt.

Frisches Harz ist sehr klebrig. Verbliebene Harzreste an den Händen und Geräten lassen sich gut mit einem Pflanzenöl entfernen. Zum Transport eignet sich am besten ein kleines Glas.

Das Harz der Nadelbäume duftet intensiv, es enthält große Mengen an ätherischen Ölen. Es wirkt desinfizierend, ist stark gegen Keime und Pilze. Im Räucherwerk soll es reinigend, stärkend und stimmungsaufhellend wirken.

Harz zum Röuchern sollte 2 Jahre getrocknet werden.

Frisches Harz verarbeite ich mit Öl und Bienenwachs zu einer Harzsalbe.

Das Gold des Waldes wurde bereits in der Steinzeit verwendet. Es diente als Klebstoff, zur Haltbarmachung und zum Würzen von Wein (Retsina), als Wundpflaster, Abdichtungsmittel

Viele schöne Daxen konnte ich finden. Mit einem Teil decke ich meine Rosenstöcke ab, ein kleiner Teil wird getrocknet und später im Räucherwerk verwendet.

Auf dem Heimweg fand ich in einem Vorgarten noch große Zweige eines abgeholzten Wacholders. Auch sie kamen in meinen Korb und wurden getrocknet.

 

Rezept für eine Harzsalbe

70ml Olivenöl

30-40g Fichtenharz

20-30g Bienenwachs


Fichtenharz und Olivenöl in ein sauberes Marmeladenglas geben und im Wasserbad erwärmen. Einige Zeit köcheln lassen, das Harz sollte sich auflösen. Die Mischung duch eine feine Gaze oder einen Filter in ein zweites Glas abseihen, um Verunreinigungen zu entfernen.

Jetzt wird das Bienenwachs dazugegeben und das Ganze wieder im Wasserbad erwärmt, bis das Bienenwachs geschmolzen ist. In kleine Glastiegel abfüllen, auskühlen lassen und verschließen.

Die Harzsalbe ist 1 Jahr haltbar.

Sie hilft bei kleinen Wunden, als "Zugsalbe" , bei Husten und kann bei Gelenkbeschwerden eingesetzt werden.

 

Rezeptbeispiel für einen Winter-Waldweihrauch

gut getrocknetes Nadelbaumharz, Fichtennadeln, Wacholderspitzen, Wacholderbeeren, Beifußkraut

1 TL Traganthgummi in eine Tasse Wasser einrühren und mindestens 30 Minuten quellen lassen.

Ein Teil des Räucherwerks wird im Mörser zerkleinert. Die restlichen Kräuter und Harze kommen in eine alte Kaffeemühle und werden pulverisiert. In einer kleinen Schüssel wird das Räucherwerk mit dem Traganth gut durchgeknetet., bis eine zähe Masse entstanden ist.

Mischungsverhältnis ca. 3:1 (3 Teile Räucherwerk, 1 Teil Traganth). Kleine Kugeln oder Kegel formen, evtl. im restlichen Räucherwerk wälzen und einige Tage trocknen lassen.

In kleinen Papiertüten verpackt, mit Räucherkohle oder einem kleinen Stövchen und einer Anleitung -

ein schönes Geschenk für die Rauhnächte.


Es können natürlich auch andere Kräuter verarbeitet werden - je nach Vorliebe.

Ich mag im Winter sehr gerne das Harz und den Wacholder!


Der Wacholder wurde schon in alten Zeiten als schützender und behütender Baum verehrt. In Pestzeiten wurden die Krankenzimmer u.a. mit Wacholder gereinigt.


Traganth ist ein Pflanzensaft, der aus den Stämmen und Ästen der Sträucher der Gattung Astragalus gummifer gewonnen wird. Die Rinde wird angeritzt, der austretende Saft gesammelt, gereinigt und getrocknet. Traganth kann enorme Mengen an Wasser binden. Schon geringe Mengen reichen aus, um Flüssigkeiten stark zähflüssig zu machen. In der Lebensmittelindustrie wird es als Gelier- und Verdickungsmittel verwendet.

Traganth bekommen wir in der Apotheke oder bei Dragonspice.


 

Die beschriebenen Heilwirkungen von Heilpflanzen und deren Anwendung haben ausschließlich informativen Charakter.

Ich übernehme keine Garantie und Haftung für die genannten Anwendungsmöglichkeiten.

Ich empfehle hinsichtlich eigener Anwendung ausdrücklich Rücksprache mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.

 

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